Blick zum Lauensberg

Blick zum Lauensberg

Hast du mein Alfeld nicht gesehn, mit seinen blütenreichen Höhen, man kann’s vor Staunen gar nicht fassen, dein Rühmen magst du lassen. Da muss ich mal etwas frei das Eichsfeldlied uminterpretieren. Alfeld nennt sich selbst die Perle des Leineberglandes und trägt diesen Titel in seiner Gesamtheit mehr als zurecht. Die Stadt ist schon eine Perle, die Landschaft im näheren und weiteren Umfeld ist die Schale, in der sie sich im übertragenen Sinne versteckt. Vor einigen Wochen sah ich mir zufällig die eigene Wanderkarte für Niedersachsen etwas genauer an und musste mit Grauen und Erstaunen erkennen, dass ich im Umfeld von Alfeld seit der Rekonstruktion der Website keine einzige Wanderung eingestellt habe. Unglaublich! Eine Tour führte von Banteln über den Külf ins schöne Leinestädtchen, aber ansonsten weit und breit nichts zu sehen. Keine Sieben Berge und Vorberge, kein Sackwald, kein Reuberg und so weiter. Gut, es ist Frühling, wir hatten Urlaub und was lag da näher, als gleich Nägel mit Köpfen zu machen? Erstmal schnell fünf Wanderungen geplant und los geht es. Eines kann ich gleich vorwegsagen. Wege gibt es hier en masse und viele kleine Pfade, die wir als “Ortsferne” nicht alle kennen. Es gibt aufgrund der Vielfalt keine optimalen und alternativlosen Wege. Jeder kann sich nach Belieben seine Touren selbst zusammenstellen, wobei die drei, die wir im Urlaub endlich mal wieder gewandert sind, alle Teilgebiete des für unsere Breiten einmaligen Naturschutzgebiets “Trockenlebensräume Sieben Berge, Vorberge” beinhalten.

Dieses Mal sind es namentlich die ehemals selbständigen und räumlich auch deutlich voneinander getrennten Naturschutzgebiete Unterer Lauensberg und Ortsberg. Auf der folgenden Wanderung erforschten wir dann die Gebiete am Karlsberg, am Abbenser Berg und an der Wernershöhe. Die letzte führt uns über den Schiefer Holzer Berg, der auf kleinstem Raum die vielleicht größte Vielfalt bietet. Aber auch abseits der ausgewiesenen Schutzgebiete gibt es Natur vom Feinsten links und rechts des Weges. Zahlreiche Wiesen am Rand der Sieben Berge sind Heimat von Orchideen und anderen Pflanzen der Trockenrasen. Die Sieben Berge tragen einen äußerst schönen Wald, der leider etwas in Vergessenheit geraten ist und dessen Wegenetz an vielen Stellen zu gut ausgebaut ist. Die schonende moderne Forstwirtschaft dominiert auch hier das Geschehen. Wir selbst sind auch deswegen bislang selten hier unterwegs gewesen, was sich aber spätestens im nächsten Frühjahr ändern soll. Denn eine Vielfalt an Frühblühern wie in den Sieben Bergen und Vorbergen haben wir bislang in keinem anderen Wald erfahren. Teilweise stehen etliche Vertreter kreuz und quer gemischt an einem Standort, dass man sie kaum unterscheiden kann. Jetzt aber mal langsam los.

Die Sieben Berge ... ohne die sieben Zwerge

Die Sieben Berge ... ohne die sieben Zwerge

Die Sieben Berge – Als regional Ansässiger wurde man zu meiner Zeit darauf getrimmt, das hier Schneewittchen und die Sieben Zwerge wohn(t)en. Dies ist wohl nicht so. Trotzdem haben diese sich majestätisch aus dem Leinetal erhebenden Berge immer noch einen klangvollen Namen. Hörzen, Hohe Tafel, Saalberg, Ostenberg, Lauenberg, Heimberg, Himmelsberg. Hier Haben Oft Leute Schöne Touren Hergemacht – ist ein regionaler Merkspruch. Lange Zeit war der Höhenzug ein sehr beliebtes Wanderziel. Der Rückgang an Besuchern hat vielleicht etwas mit dem Geist der schnelllebigen Zeit zu tun, mit der geplatzten Illusion rund um Schneewittchen und die Sieben Zwerge und mit der modernen Forstwirtschaft. Irgendwann gerieten die Wälder der Sieben Berge, wie auch der sagenumwobene Selter, bei Wanderern also ein wenig in Vergessenheit. Vor einigen Jahren wurden in Verbindung mit der Sagengestalt Hödeken neue Wanderwege ausgewiesen, die das Wandern im Höhenzug neu beleben sollen. Die sechs ehemals einzelnen Naturschutzgebiete sind seit 2018 zum Naturschutzgebiet “Trockenlebensräume – Sieben Berge, Vorberge” zusammengefasst worden. Sie umfassen die sieben räumlich getrennten Teilgebiete:

  • Unterer Lauensberg
  • Ortsberg (mit Petersberg)
  • Schiefer Holzer Berg
  • Wernershöhe
  • Karlsberg
  • Abbenser Berg

Los ging es für uns am Parkplatz direkt hinter dem Ortsausgang von Eimsen. Von hier aus kann man die aus teils nur wenige Meter auseinanderliegenden Parallelwegen bestehende Wanderung in zwei Teile teilen oder auch als Acht laufen, wobei man dann einmal zum Auto zurückkehrt. Für uns ein Segen, da wir an einem sehr wechselhaften Maitag den zweiten ergiebigen Schauer in der mobilen Schutzhütte unseres Fahrzeugs verbringen konnten. Das Wetter war auch dieses Mal wieder sehr wechselhaft und sonnige Abschnitte wechselten sich mit mehreren, mehr oder weniger ergiebigen Schauern ab. Dieses Frühjahr war sowieso sehr durchwachsen, wenn man es mit den letzten Jahren vergleicht. Fünf Monate ist es jetzt schon fast alt und es gab lediglich eine entspannte Wanderung in leichter Bekleidung. Ansonsten immer wieder Kälte, Regen, Sturm und Gewitter. Aber jetzt geht es wirklich los. Wir gehen ein paar Meter zurück nach Eimsen und wenden uns an der Infotafel nach rechts, den Faßberg hinauf. Hier geht es gleich zwischen Wiesen, Hecken und dem Wald entlang und kaum oben angekommen, gleich wieder hinab in die schöne Vorlandschaft der Sieben Berge. Auf den Wiesen unterhalb des Lauensberges kann man mit etwas Glück bereits die ersten Orchideen sichten. Auf der Wiese, die wir kurz vor dem Abzweig zum Lauensberg erreichen, kann man sie kaum übersehen. Die prächtigen Purpur-Knabenkräuter leuchten unverkennbar am Berghang auf. Für uns ist sie aufgrund ihres stattlichen Wuchses und ihrer breiten Varietät im Aussehen zur “Lieblings-Orchi” geworden, wenngleich wir uns über jede schöne Pflanze freuen können.

Purpur-Knabenkraut am Lauensberg

Purpur-Knabenkraut am Lauensberg

Wir wandern ein Stück in das Kerbtal der Wettenser Schleie zwischen dem Ostenberg und dem Lauensberg. Im frühen Frühjahr, Mitte Mai nur noch ansatzweise, kann man die bemerkenswerten Hänge der Sieben Berge bewundern. Ähnliche “Schutthänge” finden sich auch anderswo, aber so massiv wie im Alfelder Raum haben wir sie selten zu Gesicht bekommen. Da wir geologisch nicht sehr bewandert sind, bleibt nur die Spekulation, dass solche Hänge durch verschiedene Umweltfaktoren, wie Gesteinsart, Hangneigung, Witterungseinflüsse und andere Einflüsse entstehen. Aber auch für den uninteressierten Wanderer bedeutet eine solche Berglandschaft eine Besonderheit. Auf einem schmalen Pfad geht es für uns schließlich hinauf zum unteren Waldrand des Lauensberges. Hier ist der Wandel des Waldes auch spürbar, wenngleich die Fichte hier wohl nie beheimatet war. Die Laubbäume, unter anderem die Rotbuchen, leiden unter der Trockenheit an den steilen und steinigen Hängen, von denen das Wasser wohl besonders schnell abfließt. Auf unserer heutigen Wanderung spielen großflächige Kahlschläge aber keine Rolle. Wir erreichen das erste Teilgebiet des Naturschutzgebietes Trockenlebensräume Sieben Berge, Vorberge, den Unteren Lauensberg. Dieses Gebiet ist geprägt durch Halbtrockenrasen und mageres Grünland mit wärmeliebenden Gebüschen. An dieser Stelle der für die ewig Unbelehrbaren wahrscheinlich unsinnige und für Vernunftbegabte unnötige Hinweis darauf, dass solche Gebiete, auch wenn sie theoretisch zugänglich sind, nicht betreten werden dürfen und sollten. Es gibt am Wegesrand genug zu sehen und zu erleben, sodass man nicht auf der Wiese herumlaufen muss. Am weiterführenden Weg zwischen dem Wald und der unter Schutz stehenden Wiese gibt es immer wieder kleine Freiflächen, auf denen sich neben den Orchideen auch andere Pflanzen der Trockenrasen tummeln.

Botanischer Artenreichtum der Sieben Berge

Die Sieben Berge bieten schon einen großen Reichtum an verschiedensten botanischen Highlights. Aus der Erinnerung des Tages alleine sind mir folgende Pflanzen, noch nicht blühend, blühend und verblüht, im Gedächtnis verblieben: Waldmeister, Frühlings-Platterbse, Bärlauch, Buschwindröschen, Gelbes Windröschen, Leberblümchen, Echter Seidelbast, Purpur-Knabenkraut, Stattliches Knabenkraut, Helm-Knabenkraut, Gewöhnliche Haselwurz, Gemeine Akelei, Doldiger Milchstern, Hohes Windröschen, Silberdistel, Hohe und Echte Schlüsselblume, Astlose Graslilie und etliches mehr, das meinem Gedächtnis bereits entfleucht ist. In den Teilgebieten des Naturschutzgebietes gibt es noch wesentlich mehr zu entdecken. Mehrere Orchideenarten, wie zum Beispiel Frauenschuh, Mücken-Händelwurz, Bienen-Ragwurz, Fliegen-Ragwurz, Weißes und Rotes Waldvöglein und weitere Kostbarkeiten, wie Feldrittersporn, Türkenbundlilien, Küchenschellen, Wiesensalbei, Wilde Möhren und vieles mehr. Im Frühling und Sommer sollte also jeder Pflanzenliebhaber mehr als voll auf seine Kosten kommen.

Die Wiese am Heimberg

Die Wiese am Heimberg

Aber auch die Liebhaber von schönen Wald- und Offenlandschaften, von schönen Wald- und Wiesenwegen, von Aussichten und mehr, werden ihre wahre Freude an der Gegend um Alfeld haben. Wir lassen den Lauensberg hinter uns und wandern kurz durch die Hammer-Schleie, dann wieder hinauf zur Wiese am Heimberg. Die ist locker mit verschiedenen Gehölzen bestanden und auf den Wiesen tummeln sich im Mai unter anderem erste Orchideen und das leuchtend weiße Große Windröschen. Eine kleine, aber feine Freifläche, die auch schöne Aussichten ins nahe Leinebergland erlaubt. Kurz darauf gelangen wir zum Platz an der großen Heimberghütte, die ausreichend Platz für eine kleine Gesellschaft bietet. Draußen steht ein großer Rastplatz zur Verfügung, von dem aus man bei guter Witterung die Aussicht genießen kann. Da schon wieder dunkle Wolken über die westlich gelegenen Berge heranzogen, ging es nach kurzer Rast weiter in Richtung Auto. So einfach ist es aber nicht, den knappen Kilometer zum Ausgangspunkt zu bewältigen, denn am Wegesrand gibt es einige Freiflächen im Wald, die das botanische Herz höher schlagen lassen. Einfach herrlich, dass diese offenen Flächen immer wieder am Wegesrand auftauchen, auf denen sich neben den bereits bekannten Orchideen auch andere Trockenrasen-Bewohner blicken lassen.

Auch wenn wir nicht hingehen, sollten wir unser Fahrzeug am Herrendienstweg sehen können. Jetzt kann man sich für eine Acht entscheiden oder eben nicht. Der östliche Weg am Wald enthält unbestritten die schöneren, interessanteren Abschnitte. Ob man diese Wege zuerst haben möchte, um am Ende gemütlich über den Eiberg und Katzenberg zurückzukehren oder umgekehrt, bleibt jedem selbst überlassen. Wir waren froh, dass wir am Ende, vom Wetter etwas zerzaust und glücklich erschöpft, einfach eine Weile nur laufen konnten, ohne alle paar Meter stehenbleiben zu müssen. Darum folgt die Beschreibung weiter unserer “Vorgehensweise”. Auf dem Herrendienstweg geht es hinauf zum Waldrand, an dem es einen weiteren, kleinen Parkplatz gibt. Hier biegen wir nach rechts ab und nehmen dann gleich den linken schmalen Pfad. Ein toller Weg durch den Wald und eine Seltenheit, dass der parallel verlaufende, breitere Weg dann sogar auf einer Wiese endet, während der schmalere Pfad weiterführt. Der geleitet uns eine ganze Weile durch den wahrlich schönen Wald am unteren Hang des Himmelberges. Auch hier ist der Wandel des Klimas und der damit einhergehende Wandel des Waldes sichtbar. Glücklicherweise sind größere Rodungen und geharvesterte Wege hier aber nicht zu finden. Lediglich einige gestürzte und gefällte Bäume und Lücken im Wald zeugen von den wahrscheinlich recht nutzlosen Bemühungen der Krone der Schöpfung, viel zu spät Herr und Herrin der Lage zu werden. Wir leben wieder mal in interessanten Zeiten.

Stattliches Knabenkraut auch in Weiß

Stattliches Knabenkraut auch in Weiß

Am Ende des langen Waldrandpfades erwartet uns – ein weiterer Pfad, den man in Bezug auf unsere Heimatgegend durchaus als alpin bezeichnen kann. Ein genialer Pfad, der sich am Steilhang hinaufwindet. Eine, wie soll es anders sein, kleine Freifläche weist wieder den typischen Pflanzenbestand der Gegend auf und eine Infotafel klärt über die Entstehung der Flächen des Kalk-Halbtrockenrasens auf. Weiter geht es famos hinauf bis zu einer Freifläche mit Bank und Hütte, die vor einigen Jahren wieder frei geschlagen wurde. Die Aussicht auf Alfeld und dessen nähere Umgebung kann getrost als hervorragend bezeichnet werden. Die Hütte auf dem Rehberg ist keine offizielle Schutzhütte, aber ich denke, dass man hier ein geschütztes Päuschen einlegen darf, wenn man sich dementsprechend verhält. Ich frage mich auch immer, wie seltsam Leute drauf sein müssen, um in die Natur zu gehen und dort dann ihren Müll wegzuschmeißen. Na ja, hier ist es sauber. Nach dem ausgiebigen Genuss dieses schönen Fleckchens Erde geht es ein Stück durch den Wald zur (noch) ziemlich jungen und deshalb (noch) nicht sehr beeindruckenden Bismarckeiche. Dann treten wir aus dem Wald heraus und blicken über eine reich strukturierte Landschaft, die größtenteils als Naturschutz-Teilgebiet Ortsberg ausgewiesen ist. Dieses betreten wir jetzt aber noch nicht, sondern wenden uns nach rechts den Rehberg hinauf.

Hier geht es erst einmal parallel zu einer Stromtrasse, die aber aufgrund der Erlebnisse und Aussichten gar nicht so ins Gewicht fällt. Links im Wald kann man zur rechten Zeit einen ansehnlichen Bestand des Stattlichen Knabenkrauts mit einigen weißen Exemplaren entdecken. Von hier oben bieten sich die ganze Zeit abwechselnde Ausblicke in die herrliche Umgebung von Alfeld und zu den sich davor an die Hänge schmiegenden, hübschen Dörfern Langenholzen und Sack. Aufgrund des leider schlechter werdenden Wetters gingen wir am ersten Waldstück rechts herunter, um etwas abzukürzen. Wir nahmen an diesem Tag den weiteren Weg über den Ortsberg nicht mehr mit, wodurch die Fotos, die den Weg bis zur Rückkehr nach Langenholzen etwas lückenhaft wiedergeben, von 2015 sind. Der obere Panoramaweg führt oberhalb des Drutals schnurgerade in Richtung Schiefer Holzer Berg. Hier kann man die Landschaft und die Aussichten in selbige nahezu “unverbaut” genießen. Bevor wir eine scharfe Kurve machen, um auf den Heckenweg am Ortsberg zu gelangen, kann man die Aussicht auf den Schiefer Holzer Berg genießen, der Ziel einer von uns kürzlich bereits absolvierten Wanderung sein wird. Der Heckenweg, ich nenne ihn jetzt einfach mal so, ist wie viele andere Wege des Tages, zur rechten Zeit ein Spitzenklasseweg, der uns in das Naturschutz-Teilgebiet des Ortsberges führt. Bäume, Sträucher und jede Menge interessanter Blühpflanzen beidseits der schönen Graswege lassen ihn zum Erlebnis werden. Kalk-Scherbenäcker, Kalk-Halbtrockenrasen, reich strukturierte Hecken, Streuobstwiesen und hin und wieder auch vierbeinige Bewohner warten auf den interessierten Besucher. Auf immer wieder auftauchenden Infotafeln findet man jede Menge Informationen zu der Entstehung, Erhaltung und zu den “Bewohnern” des Ortsberges. Darum schreibe ich hier nicht viel, sondern nur, dass es einfach wunderbar ist, dass sich eine solch alte, reiche und wunderschöne Kulturlandschaft hier bei Alfeld erhalten hat.

Liegebank am rechten Platz

Liegebank am rechten Platz

Nach einigen tollen hundert Metern geht es auf einem Schnuffelpfad hinab ins Warnetal und nach Langenholzen. Auf dem Weg “Über dem Dorfe”, der seinem Namen alle Ehre macht, erreichen wir zuerst eine Liegebank mit herrlichem Blick auf das von hier oben idyllisch daherkommende Dorf Langenholzen, das ja eigentlich ein Ortsteil der Stadt Alfeld ist. Dann erreichen wir den schönen Entdecker-Turm, eine ehemalige Trafostation, der zu einem Beobachtungsturm und zum Nistplatz für diverse Vögel und Fledermäuse umgebaut wurde. Nach den Erlebnissen der letzten Kilometer holt uns kurzzeitig die Realität ein, wenn wir an einem Friedhof kurz an der stark befahrenen Hildesheimer Straße und dann noch ein kleines Stück an der Albert-Schweitzer-Straße laufen müssen. Als Lohn für diese kurze und erträgliche Mühe erhalten wir Zutritt zum Schneewittchenpfad beziehungsweise zum Zwergentunnel. Über den Bezug zum Märchen der Gebrüder Grimm kann man streiten, über die Eigentümlichkeit und Schönheit dieses “Tunnels” eher nicht. Ein paar hundert Meter geht es auf dem “Kamm” eines Mini-Höhenzuges entlang. Sogar Orchideen wachsen hier. Am Ende wartet kein Goldschatz, sondern eine letzte Bank zum Rasten. Dann geht es hinaus in die Feldmark zwischen Eiberg und Katzenberg. Hier kann man einfach nur laufen, die Aussicht genießen und all die bisherigen Eindrücke Revue passieren lassen. Einen kleinen Abstecher über den hübschen Katzenberg machen wir noch, dann geht es immer in der Nähe der nicht weiter störenden Stromtrasse hinab nach Eimsen. Am Wegesrand steht selbst hier noch die ein oder andere Orchidee und ein paar hundert Meter vor dem Ort, auf der wirklich letzten Orchideenwiese, findet man ebenfalls noch einige Purpur- und Helm-Knabenkräuter. Dann erreichen wir Eimsen, das sich hier dörflich und idyllisch präsentiert und kurz darauf unseren Ausgangspunkt.

Am Ende eines Tages...

Boah, das war, obwohl wir schon des Öfteren hier waren, wieder mal ein echter Knaller. Alfeld ist Wanderland und Orchideenland! Wir “entdeckten” diesen Reichtum vor etlichen Jahren mehr zufällig, als wir die Gegend zwischen Winzenburg und Alfeld erkundeten. Das informative Video über “Alfelds wilde Orchideen” sahen wir erst später, aber es kann jedem Interessierten, der noch nicht hier war, als Inspiration dienen. Aber nicht nur diese Pflanzen stellen den Reichtum dieses Landstrichs dar, sie sind das Sahnehäubchen. Auch ohne diese botanischen Raritäten wäre diese Landschaft absolut wunderbar und wanderbar. Wir haben auf jeden Fall einen “blinden Fleck” auf der Wanderkarte entfernt und haben vor, diese Gegend auf alten und neuen Wegen wiederzuentdecken. Unsere nächste Tour führt uns deshalb auch zu drei weiteren Teilgebieten des Naturschutzgebietes “Trockenlebensräume – Sieben Berge, Vorberge” und auch in den Wald der Vorberge. Viel Spaß rund um die Perle des Leineberglandes.

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