Blick vom Oderberg

Blick vom Oderberg

Jetzt haben wir wieder mal so richtig Karst-Blut geleckt und wie magisch zog es uns die letzten Monate in den Südharz und sein Vorland. Die Tage werden kürzer, die Autofahrt immer länger und auch die Rundwanderungen, die sich immer so um die 20 Kilometer Länge einpendeln, tragen nicht dazu bei, dass wir dieses Jahr noch viele Etappen absolvieren werden. Die Fünfte wird darum mit hoher Wahrscheinlichkeit die letzte des Jahres gewesen sein. Das ist nicht weiter schlimm, denn bislang haben wir das Karstgebiet meistens im sehr frühen Frühjahr, im Sommer oder im Herbst besucht. Jetzt wollen wir 2021 auch mal im Vollfrühling ein paar Runden absolvieren, um das volle Programm genießen zu können. Jetzt aber erstmal los. Die Tour haben wir wieder unter der Bundesstraße 243 in Scharzfeld begonnen, da wir den Übergang zwischen den beiden Ästen des Karstweges, den wir bei der vorherigen Etappe schon gegangen sind, gerne als erstes “hinter uns bringen”. Das kann jeder für sich entscheiden und es gibt eigentlich fast immer Möglichkeiten, das zu variieren. Erst einmal geht es also wieder kurz durch Scharzfeld, über die Bremke und dann das erste Mal über die Oder. Als Variation, dadurch verliert man einige Meter Karstwanderweg, gingen wir dieses Mal nicht zum Wald bei Pöhlde, sondern links rum über den Oderberg. Von dort bekommen wir glücklicherweise nicht viel mit vom gewaltigen Dolomitsteinbruch, haben aber eine nette Aussicht auf die Umgebung.

Über den Eliashof geht es erst einmal ins Pöhlder Becken, das grob gesagt wohl von Gletschern, der Oder und der Beber geformt wurde. Der Weg an dem Wäldchen hinter dem Gehöft ist auf Karten teilweise nicht zu finden, man kann hier aber an der Wiese entlanggehen. Nach der langen Autofahrt und dem Blitzstart, im Spätherbst hat man keine Zeit für Scherze, machten wir gleich eine Pause auf einem über einen Baumstumpf gelegtes Brett. Da dieses nicht mehr fest saß, mussten wir das Hinsetzen und Aufstehen koordinieren, was erstaunlicherweise sehr gut funktionierte. Überhaupt gibt es in der ersten Hälfte der Tour so gut wie keine vorgefertigten Sitzgelegenheiten. Die nächste ist erst bei Königshagen. Als optisches Leckerli wandern wir jetzt an einem gar nicht mal so kleinen Erdfall vorbei zur Brücke über die Beber. Dort erreichen wir den südlichen Ast des Karstwanderweges und das Erdfallgebiet am Zandersberg beziehungsweise die erdfallähnlichen Abbaugebiete. Das ist eine extrem gefällige Landschaft mit zahlreichen Karsterscheinungen und Infotafeln, die Auskunft über das zu Erlebende geben. Ein weiterer Aspekt des Karstwanderweges wurde hier für uns wieder offenbar. Bedingt durch verschiedene Umstände, wie neu ausgewiesene Schutzgebiete, Bewegungen im Untergrund und mehr, kommt es immer wieder mal dazu, dass die Wegeführung an einigen Stellen angepasst werden muss. Beim letzten Mal, das ist allerdings schon sechs Jahre her, gingen wir zumindest einen anderen Weg auf den Zandersberg. Einige schöne alleinstehende Bäume am Wegesrand versüßen den Aufstieg und von oben hat man eine gute Aussicht in Richtung Harz.

Königshagen

Königshagen

Bereits im 12. Jahrhundert entstand die abgelegene Siedlung Königshagen rund um eine kleine, niederadlige Burgstelle, die später zu einer Kirche umgebaut wurde. 1228 wird sie im Güterverzeichnis des Klosters Pöhlde erwähnt. Damals bestand die Siedlung aus einer Wehrkirche mit hölzernen Häusern an der Außenmauer und einigen Gebäuden in der nahen Umgebung. Anfang des 15. Jahrhunderts fiel die Siedlung wahrscheinlich durch die Auswirkungen des Fleglerkrieges, eines etwa zehn Jahre vor dem Deutschen Bauernkrieges stattfindenden Aufstandes oder im Rahmen eine Fehde zwischen Adligen wüst. Die Einwohner zogen wahrscheinlich in die nähere Umgebung nach Barbis, bearbeiteten aber ihre Felder noch längere Zeit weiter. Nach der Auflösung der Domäne Scharzfels im Jahr 1956 entstanden hier von 1957 bis 1964 die heute noch bestehenden Aussiedlerhöfe, einer davon auf dem Gelände der mittelalterlichen Siedlung.

Erwähnt werden sollen noch zwei Besonderheiten. Zum einen gibt es für Zeitgenossen, die einmal richtig “luxuriös auf dem Lande residieren” wollen, das auf den Fotos wirklich prächtig daherkommende “Earl´s Lane Luxury Hideaway Cottage”, zum anderen hat in Königshagen die “Windpark Königshagen GmbH” ihren Sitz, die 2014 drei Windkraftanlagen in der Nähe errichtet hat. Weitere sind wohl leider geplant. Luxus ist aufgrund der Tatsache, dass wir arme Schweine sind und es lieber rustikal und morbid charmant mögen, nicht so unseres und Windmeiler erst recht nicht. Aber es muss ja auch nicht jedem alles gefallen, gelle?

Aussichtsreich geht es durch die schön strukturierte Offenlandschaft auf dem Höhenweg. An einer alten Eiche machen wir eine kurze Links-Rechts-Kombination und wandern hinab ins Bebertal. Unter einem schönen Ahornbaum machten wir auch dieses Mal wieder ein Päuschen. Ein Phänomen, das man am Karstweg ebenfalls immer wieder beobachten kann: Am Baum ist eine neue Wandertafel angebracht und knapp darunter wird eines der alten Schilder immer mehr absorbiert. 2014 war die Tafel nur an den Rändern eingewachsen, jetzt ist sie fast verschwunden. Immer mit schöner Aussicht geht es hinab vom Zandersberg, der auch in dieser Jahreszeit noch freundlich gesinnte Bewohner aufweist. Auf einer Wiese standen zwei Pferde, die für uns als Laien recht außergewöhnlich aussahen. Sehr stämmig und gedrungen erinnerten sie uns an alte, den Wildpferden nahe Rassen. Kühe waren auch unterwegs und einige nicht mehr ganz junge Jungbullen folgten uns am Rand ihres eingeschränkten Lebensraums. So geht es beschwingt nach Königshagen, das heute aus fünf Weilern mit dreizehn Gehöften besteht und wirklich idyllisch gelegen ist. Ins “Zentrum” mit der Wüstung Königshagen stoßen wir nicht vor, aber man kann bei Interesse einen kleinen Abstecher machen. Die Umgebung am ehemaligen mittelalterlichen Dorf sieht 2020 leider etwas wüst aus, da hier viele Bäume abgestorben sind und auch durch die Windmeiler keine landschaftliche Aufwertung stattfindet. Im Wald des eigentlich sehr schönen Wahrberges (gibt es einen Wahrberg, der nicht schön ist?) sieht es dann im weiteren Verlauf unseres Weges an einigen Stellen nicht besser aus. Die Welt ist im stetigen Wandel und wir wandeln mit. Am Ende des Berges, des Waldes, wird es dafür dann wieder umso schöner. Wir erreichen das Gebiet der Kipprode mit zahlreichen Karsterscheinungen und herrlichen Aussichten. Das nächste Stück ist wieder Karstlandschaft pur. Ein Vergleich mit dem Auenland wäre vermessen, aber es hat schon was Besonderes, nicht nur für Südniedersachsen. An der nächsten Ecke verlassen wir den Karstwanderweg.

Die Warte auf dem Bühberg

Die Warte auf dem Bühberg

Vorm Abstieg hat man eine geniale Aussicht auf den Bühberg mit seinen Gehöften und dem Wald, in dem sich die alte Landwehr noch vor unseren Blicken verbirgt. Man kann als Überleitung zum nördlichen Zweig des Weges auch gerne den Fernwanderweg E6 wählen, wir empfehlen aber den von uns gewählten Weg. Der führt an der Heiligenwiese hinab und dann am Waldrand des Bühbergs hinauf. Ein paar Schritte im Wald liegt die Landwehr, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde und die Grenze zwischen der ehemaligen Grafschaft Scharzfeld-Lauterberg und dem Fürstentum Braunschweig-Grubenhagen markierte und schützte. Oben auf dem Bühberg erwartet uns wieder eine schöne Aussicht in die Umgebung und nach ein paar weiteren Metern die zur Landwehr gehörige Warte. Von der hat man keine überragende Aussicht, aber mehrere kleine, die den Aufstieg rechtfertigen. Hier gibt es auch jede Menge Möglichkeiten zum Pausieren, bevor wir uns an die Durchquerung von Barbis machen. Dazu geht es an dem wahrlich tollen Ferienhaus-Gebiet Bühberg vorbei. Wirklich eine schöne Ansiedlung, wobei viele Autos die Annahme untermauern, dass hier viele Menschen dauerhaft wohnen. Im Netz werden aber auch etliche der Holzblockhäuser zur Übernachtung angeboten. Wer vor hat, hier ein paar Runden im Karst zu drehen oder einfach nur diese Gegend besuchen möchte, dem kann man diese schönen Häuser wohl nur wärmstens empfehlen. Wir gehen die Straße hinab, vorbei an den imposanten, als Natur- oder Kulturdenkmal ausgewiesenen Bühberg-Klippen, die etwas abseits der Straße liegen. Dann sind wir schon in Barbis, überqueren am Bahnhof die Gleise und wandern an der Barbiser Straße, der Hauptstraße des Ortes, in Richtung Harzrand. Vor dem Bau der Umgehung der Bundesstraße 243 war hier richtig was los an Verkehr, heute ist es ruhig. Wenn ich mich auch nicht überall beliebt mache damit, rate ich jedem, der den Karst per Auto erkunden will, so weit wie möglich dem alten Verlauf der Bundesstraße zu folgen.

Die Burg Scharzfels

Die Burg Scharzfels wurde wahrscheinlich im 10. Jahrhundert errichtet. 952 wurde sie von König Otto I. dem Kloster Pöhlde übereignet. Zu größerer Bedeutung gelangte sie, als König Lothar von Süpplingenburg, kurz darauf auch Kaiser, sie 1131 erwarb und zur Reichsfeste ausbauen und zum Reichslehen ernennen ließ. Sie war dann das Zentrum der neugegründeten Grafschaft Scharzfeld. Den weiteren Verlauf der Geschichte und alle gegen sie brandenden Kriege überstand die Burg, die als uneinnehmbar galt, sehr gut. Sie wurde immer wieder als Lehen vergeben und wechselte mehrfach den Besitzer. Anfang des 17. Jahrhunderts befand sie sich im Besitz der Welfen, wurde noch einmal stark ausgebaut und diente als Staatsgefängnis. Während des Siebenjährigen Krieges belagerten 6.000 Franzosen den Scharzfels trotz einer recht schwachen Besatzung zuerst vergeblich. Vom der Burg nahen Liethberg beschossen sie schließlich das Vorwerk Frauenstein und nahmen es ein. Von dort wurde der Beschuss des Scharzfels möglich, dessen Besatzung nach zehn Tagen Belagerung aufgab. Nach nur vier Tagen Besetzung, aufgeschreckt vom Nahen eines Kontingents des Braunschweiger Prinzen Ferdinand, zogen sich die französischen Truppen zurück, nachdem sie vorher die Burg Scharzfels gesprengt hatten. Die Zeit der Burgen neigte sich gen Ende und die zerstörte Burg wurde wohl ihrem Schicksal überlassen. In der Zeit der Romantik wurde der Scharzfels “wiederentdeckt” und zum beliebten Ausflugsziel und Austragungsort vieler kultureller Veranstaltungen. 1857 ließ König Georg V. eine Treppe als Zugang zur Oberburg errichten. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ das Interesse wieder nach und der neuerliche Dornröschenschlaf dauerte bis in die 1960er Jahre. Zweigvereine des Harzklubs bildeten einen Rettungsbund und 1961 konnte die erweckte Ruine schließlich wieder barrierefrei besucht werden. 1962 eröffnete die Schlossberghütte und seitdem ist die Burgruine wieder zu einem Publikumsmagneten geworden.

Die Ruine der Burg Scharzfels ist mächtig, aber ihre ehemals imposante Größe und prädestinierte Lage kann man live nur erahnen. Sie erhebt sich etwa 150 Meter über dem Tal und ist auf einem 20 Meter hohen Dolomitfelsen gelegen. Die Scharzfels ist für Außenstehende fast immer noch als Geheimtipp anzusehen, muss aber unbedingt besucht werden. Ein Rundgang ist Heilige Pflicht und diverse, beispiellose Informationstafeln der “Arbeitsgemeinschaft Burgruine Scharzfels” geben exakte Auskunft, wo man sich befindet, wie es aussah und welche Funktion die einzelnen Gebäudeteile hatten. Fantastisch! Auf www.scharzfels.info findet ihr eine 3D-Rekonstruktion der Burg und einen zehnminütigen Dokumentarfilm mit Aufnahmen vom Modell. Ebenso fantastisch und es gibt noch zahlreiche weitere Infoquellen zur Burg.

Blick vom Scharzfels nach Barbis (2014)

Blick vom Scharzfels nach Barbis (2014)

Am Alten Zoll überqueren wir mal wieder die Oder, verlassen Barbis und erreichen den Harzrand. Das verwaiste Gasthaus, das letztes Mal noch hier stand, wurde 2016 abgerissen. Hinter dem neu errichteten Gebäude geht es in den Wald, wo wir zuerst die ehemalige Trasse der Odertalbahn überqueren, die einst Scharzfeld, Bad Lauterberg und Sankt Andreasberg verband. Bis nach Silberhütte fuhr die 1884 eröffnete Bahn mit Dampfzügen, von dort bis in die Oberstadt fuhr eine Zahnradbahn. Gerade ist mir bewusst geworden, dass wir diese Bahn schon mehrfach auf dem tollen Höhenrundweg durch die schönen Bergwiesen überquert haben. Da müssen wir dann wohl auch noch ein weiteres Mal laufen, damit ich einen Beitrag schreiben darf. Hinter der Trasse unterqueren wir die Bundesstraße 243, die bei uns zwiespältige Gefühle auslöst. Auf der einen Seite ermöglicht sie uns und allen anderen, besonders nach dem immer noch in Arbeit befindlichen Ausbau, schnelles Vorankommen mit dem Auto. Andererseits kann sie beim Wandern schon mal für Mühsal sorgen, was wir auf den ersten Etappen im Karst mehrfach erleben durften. Den Berg hinauf geht es entlang einer alten, schon sehr ausgedünnten Allee aus Eschen und Ahornen. Ein schöner Weg zur Burgruine Scharzfels, die vom ersten Augenblick an zu begeistern weiß. Ein paar hoffentlich nicht allzu falsche Informationen habe ich ja schon gegeben, eine ausführliche Erkundung sollte man sich während der Wanderung wohl verkneifen. Ich empfehle, die Ruine, die Einhornhöhle und die Steinkirche mit Umfeld auf einer kleineren Tour oder sogar einzeln zu erkunden. Ich selbst habe eine solche, die knapp 11 Kilometer lang wird, für das nächste Jahr auch schon ausgearbeitet und fest eingeplant. Aber bekanntlich lacht der/die/das Schöpfer aller Dinge über Pläne.

Als wir hier waren, den restlichen Weg sind wir kaum einer Menschenseele begegnet, war die Hölle los und teilweise blieb das bis zur Einhornhöhle so. Also ging es für uns ohne großen Aufenthalt gleich weiter. Ein schöner Abstieg ins Hasenwinkeltal folgt, dann ein ebenso schöner und ebenso langer Aufstieg zur Einhornhöhle. Die war wegen – na ja, wegen dieses Dingens mit dem Virus – geschlossen. Dafür wäre aber sowieso keine Zeit gewesen. Ein Besuch der Höhle, die Heimat des einzig wirklichen echten Einhorns der Welt war, ist nach eventueller Rückkehr der “Alten Normalität” auf jeden Fall anzuraten. Parallel zum breiten Zufahrtsweg geht es jetzt auf den August-Großkopf-Weg, der uns an etlichen Felsen und der imposanten Kaiserklippe vorbeiführt. Dann geht es am Waldrand entlang einer Wiese mit toller Aussicht. Hier machte die Sonne sich schon langsam vom Acker, was uns zwang, das Tempo noch ein wenig anzuziehen, obwohl wir hier gerne noch ein letztes Päuschen eingelegt hätten. Am Rosenberg geht es hinab an den Rand von Scharzfeld. Der Weg durch den Wald war letztes Mal nicht begehbar und wir mussten damals an der Wiese absteigen. Dieses Mal ist der freigelegt gewesen, ist aber auf Karten, wie zum Beispiel der OpenStreetMap, nicht eingezeichnet. Am Karstwanderweg, der weitestgehend gut ausgeschildert ist, muss man manchmal aufpassen. Es geht wieder hinauf, die Schulbergklippen lassen wir dieses Mal links liegen. Auf der für nächstes Jahr geplanten Tour auf dieser Seite der Bundesstraße 243 nehmen wir sie dann wieder mit.

Es dämmert langsam

Es dämmert langsam

Es kam noch einmal zu einer kleinen Wegverirrung, als wir auf einem schmalen Pfad hinab ins Bremketal abstiegen. Der Bremke bachabwärts folgend, gelangen wir wieder in eine Scharzfelder Randsiedlung, die wir aber sofort wieder verlassen, um dem Naturschutzgebiet Steinberg bei Scharzfeld entgegenzustreben. Am Steinberg und am Schulberg werden/wurden jedes Jahr zwei einmalige Osterfeuer abgebrannt. Leider waren wir nie dort und so wie es derzeit aussieht, werden wir wohl auch nie mehr die Gelegenheit dazu bekommen. Es geht an den imposanten und faszinierenden Gipsfelsen von Jahnklippe und Wächter-Klippe, Bastion und Ritterstein vorbei. Direkt oberhalb der Bundesstraße 243 haben wir noch einmal eine gute Aussicht auf ganz Scharzfeld und Umgebung. Auch dieses Gebiet werden wir beim nächsten Mal näher in Augenschein nehmen müssen. Um die Ecke wartet die Steinkirche, die dritte der Attraktionen des Tages am Harzrand bei Scharzfeld. Die 28 Meter lange Höhle wurde bereits in der Altsteinzeit von Rentierjägern genutzt und diente spätestens seit dem 9. Jahrhundert als Kirchenraum, ihr Vorplatz als Begräbnisstätte. Alte Sagen, Legenden und Mythen ranken sich um die Höhle, die auch heute noch einiges von ihrer Atmosphäre verströmen kann. Hier ist wenigstens ein kurzer Abstecher ratsam, der Rastplatz vor der Höhle lädt zum letzten Verweilen ein, bevor es die letzten Meter zurück zum Ausgangspunkt geht.

Am Ende eines Tages...

Auch auf dieser Etappe galt wieder: Abseits der “Hauptattraktionen” Ruine Scharzfels, Einhornhöhle und Steinkirche sind wir keinen Wanderern begegnet. Klar haben einige Runden ihre Härten, aber trotzdem ist diese Landschaft eigentlich so schön und für unsere Breitengrade auch so anders als alle anderen. Da ist es schon erstaunlich, dass so wenig los ist. Wobei das keine Beschwerde sein soll, denn wir gehen gerne in Ruhe und relativer Einsamkeit durch die Landschaft. Der anfängliche Überweg zwischen den Zweigen des Karstwanderweges war etwas anstrengend, ebenso der Weg vom Bühberg durch Barbis. Aber was durften wir dafür heute alles erleben? Der Karstweg ist manchmal ein Wechselbad der Gefühle, aber die Landschaft, die geologischen Erscheinungen, die Vielfalt der Natur und vieles mehr, machen im Endeffekt fast jede Mühsal wett. Die einzige “unerträgliche” Strecke war bislang die lange Durststrecke auf der vierten Runde. Das haben wir auch bei der letzten Begehung des Fernwanderweges so empfunden. Ansonsten ist er in der Gesamtbetrachtung unserer Wanderkarriere einer der faszinierendsten Wanderwege unserer Heimat. Viel Spaß und alles Gute weiterhin.

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